Ein Winkel vom Paradies.
Das „Land über der Etsch“ war früher das eigentliche Etschland. Das ist nun schon sehr lange her, aber nicht unwichtig, will man verstehen, wie es zu dieser Landschaft kam und woher so manche Besonderheiten stammen.
Die Etsch floss einst auf „unserer“ Seite des Mitterbergs – bis es während der letzten Eiszeit zu einem Stau kam und das Wasser sich seinen Weg auf die andere Seite bahnte. Zurück blieben die Seen – der Montiggler, groß und klein, und der Kalterer. Bereits ab Mitte Mai und bis Anfang Oktober wird dort gebadet. Das Wasser erreicht in der zweiten Maihälfte bereits eine Temperatur von 17–19°C, im Sommer sogar 26–28°C. Am großen Montiggler See befindet sich zusätzlich das Montiggler Lido, mit einem beheizten Schwimmbad und der längsten Wasserrutsche Südtirols.
Zurück blieben auch die typischen Gletscherablagerungen, die unserem Wein, jedenfalls manchen Sorten, so gut tun – und zurück blieb auch die Form der Landschaft: ein ausgeschliffenes Tal, etwas zurückgesetzt und abgeschirmt von der heutigen Hauptverkehrsader. Was natürlich herrlich ist!
Heutzutage sind die Entfernungen klein, man ist gleich überall. Vor allem, wenn man im Überetsch auf Entdeckungsreise geht: zum Beispiel die Orte der Weinstraße entlang. Da hat man schon eine Weile lang zu tun.
Oder das Bergmassiv mit der Mendel und dem Gantkofel, das das Überetsch gegen Westen abschirmt und das zugleich für einen abendlichen Klimaausgleich sorgt. Das mögen Menschen und Wein gleichermaßen.